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Hatte ich ursprünglich gedacht, ich wäre mit der Berichterstattung fertig, zeigte sich heute, dass eine Heimreise aus einem afrikanischen Staat durchaus auch Gesprächsstoff bieten kann.
Wir hatten uns schon darauf eingestellt, dass Flieger aus Gambia stärker im Fokus des Grenzschutz stehen, da man bei den Sicherheitskontrollen am Abflughafen das Gefühl bekommen konnte, das Personal guckt mehr Fußball als auf gefährliche Gegenstände im Handgepäck. Das kölsche Grundgesetzt zählt wohl auch in Afrika: Et hät noch emmer joot jejange.
Angekommen in Frankfurt wurde vom freundlichen Kabinenpersonal angekündigt, dass der Grenzschutz vor der Tür stünde und Pässe kontrollieren möchte. Dank unserer Hautfarbe blieben wir davon zwar verschont, jedoch zeigte sich bei der anschließenden Handgepäckkontrolle für den Flieger nach Düsseldorf, dass deutsche Behörden doch einen Tick genauer hinschauen.
Bei der Durchleuchtung meiner – zugegeben sehr von Saharastaub mitgenommenen – Kameratasche wurden die zuständigen Beamten sichtlich nervös. Es fielen Sätze wie „Wie sieht das denn aus?!“ und „Da kann ja alles drin sein!“, was mich dazu veranlasste schon mal in Richtung der manuellen Kontrolle zu laufen. Dort verkündete ein Beamter mir dann auch, dass sie gerne einen „Spezialtest“ mit der Tasche durchführen wollten. Für die Sicherheit unseres Landes habe ich natürlich eingewilligt, nicht ohne zu erwähnen, dass sich außer Sand nichts Bedrohliches in der Tasche befindet. Der anschließende Sprengstofftest bestätigte glücklicherweise meine Aussage, sodass wir schließlich im Flieger nach Düsseldorf saßen.
Angekommen in Düsseldorf wiederholte sich da Spiel mit dem Grenzschutz vor der Tür. Nicht schon wieder! Fröhlich Witze machend verließen wir also das Flugzeug, bis die freundlichen Beamten André mit den Worten begrüßten: „Herr Weymans, Sie haben wir gesucht!“. Worte, die man von jedem hören möchte, außer dem Grenzschutz. Nach kurzer Verwirrung, stellte sich heraus, dass eigentlich Christoph der Gesuchte war. Aus arbeitserpsarungstechnischen Gründen hatten die gambianischen Flughafenbediensteten einfach alle Koffer auf Andrés Namen gebucht.
Was war passiert? Christoph hat einen Arbeitskollegen, der um Christophs Sicherheit in Afrika besorgt war. Aus diesem Grund hatte er ihm einen ausfahrbaren Schlagstock mitgegeben, der im Zweifelsfall für Eindruck bei den Einheimischen sorgen sollte. Wieviel das bei Ak-47 Bewaffnung bringt, ist ein anderes Thema. Leider kollidierte dieser Schlagstock durch seine Ausfahrfunktion (die laut Polizei Platzwunden hervorrufen könnte) mit dem deutschen Waffengesetz. To cut a long story short, kaum ist man wieder in Deutschland hat man zwei Anzeigen am Hals. Begrüßungskommandos sind ja schon was nettes, aber beim nächsten Mal sorgen wir dafür, dass sie nur mit Willkommensplakaten statt gerichtlichen Maßnahmen bewaffnet sind.
Nichts desto trotz konnten wir schließlich deutschen Boden betreten und sind jetzt alle (mit Ausnahme von Christophs Tasche, die noch ein kurzes Gastspiel bei der frankfurter Polizei hat) gut zu Hause angekommen.
So wie Ihr ausseht würde ich euch auch nicht einreisen lassen.