Etappe 7: Rest Day in Marrakech

Marrakesch. 1000 und eine Nacht live und in Farbe. Aber auch weit über 1000 Möglichkeiten Geld loszuwerden. Darum instruierte uns Claus beim Betreten des Djemaa el Fna, dem zentralen Marktplatz, dass wir bloß auf einander Acht geben müssten und uns nur nicht jeden x-beliebigen Sch… andrehen lassen sollten. Ihr könnt euch ja vorstellen, wer als erster eine Schlange um den Hals gehängt bekommen hat und davon fleißig Fotos machen ließ. Der anfängliche Preis für 5 Fotos von umgerechnet circa 30 Euro konnte dann auf 3 Euro gedrückt werden. Das fing ja schon mal gut an.

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Also auf in die Souks und fleißig den Touristen mimen. Auf dem Plan stand, zu mindestens bei Christoph und mir, wüstentaugliche Kleidung (oder wahlweise das nächste Karnevalskostüm) zu kaufen. Nach zähen Verhandlungen wurden wir uns schließlich mit dem Verkäufer einig, wobei dieser einen Tick zu fröhlich war, nachdem wir den Laden (oder vielmehr die Nische) verlassen hatten. Der Ehrgeiz war geweckt! Ab jetzt wurde bis auf die Knochen gefeilscht und der Preis gnadenlos nach unten korrigiert.

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So taperten wir durch die verwinkelten Gassen und ließen die Eindrücke auf uns wirken. Eine Chance dies in Ruhe zu machen war auf Grund des marokkanischen Verkaufsverhaltens nahezu unmöglich, da von allen Seiten mehr oder weniger aggressive Angebote gemacht wurden. Gut, das ist halt der Orient. Dazu durchzog die Luft eine „leichte“ 2-Takter Briese, die von zahlreichen Mopeds, Rollern und anderen Knattergeräten stammte. Bei uns darf man noch nicht mal mit dem Fahrrad in die Fußgängerzone und hier rasen in zwei Meter breiten Gängen permanent Zweiräder an dir vorbei. Aber wie schon bei so vielen Sachen in Marokko: Es klappt alles irgendwie.

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Shoppen macht bekanntlich müde und hungrig, sodass wir uns der ein oder anderen marokkanischen Spezialität hingaben. Neben dem hier üblichen sehr süßen Tee wurde auch Kefta probiert, eine Art gebratenes Hackfleisch. Sollte man eigentlich auf Grund der etwas wagen Hygienevorschriften vermeiden, aber frei nach dem Motto „No risk, no fun“ muteten wir es unseren Mägen zu. Bis jetzt sind keine Ausfälle zu verzeichnen. Toi, toi, toi!

Gen Abend zog es uns wieder zum Djemaa el Fna, den wir erst mal wieder finden mussten. Hier wurden langsam aber sicher erste Imbissstände aufgebaut, die für einigen Trubel sorgten. Wir begutachteten die Szenerie im gebürtigem Abstand von der Dachterrasse eines anliegenden Restaurants. Achtung, jetzt folgt das teuerste Foto der bisherigen Reise, da der findige Restaurantbetreiber für einen Teller Kekse und 5 Teegläser über 40 Euro verlangte. Haben wir natürlich nicht bezahlt, wir können ja jetzt handeln.

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Schließlich trieb uns der Hunger in eine Nebengasse des Marktplatzes. Während wir genüsslich unsere Schawarma-Sandwiches verdrückten und die vorbeihuschenden Menschen beobachteten traute ich plötzlich meinen Augen nicht. Zwischen den wuseligen Marokkanern huschte doch tatsächlich ein bekanntes Gesicht vorbei. Da fährt man tausende Kilometer durch die Weltgeschichte und wen trifft man beim Essen in Marokko?! Studienkollegin Susanne auf Urlaubstour! Zufälle gibt’s, die gibt es gar nicht!

Das unverhoffte Wiedersehen konnte nur noch durch die Taxifahrt zurück ins Hotel getoppt werden. Ganz typisch wurden wir zu fünft in ein Mercedes Taxi bugsiert, das seine besten Tage wohl in den 80er Jahren hatte. Dafür strebte der Taxiführer offensichtlich eine Karriere als Rennfahrer an, da wir nun an eigener Haut erleben durften, was es heißt als Einheimischer durch den hiesigen Verkehr zu manövrieren. Vergesst Touri-Ausflüge und Reiseführer-Empfehlungen: Lasst euch einfach in Marrakech mit dem Taxi quer durch die Stadt fahren! Adrenalin-Kick garantiert!

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4 Kommentare

  1. Hey zusammen!
    Wünsche euch noch ganz viel Spaß und weiterhin eine gute Reise!
    Viele Grüße vom nasskalten Niederrhein.

    Nadine & Jan

  2. Hallo ihr fünf Abenteurer,

    es ist sehr interessant eure Berichte zu lesen. Steffen, deine Art zu schreiben ist klasse.

    Christoph, wir wünschen dir, dass deine Enkelkinder viel Zeit haben, um deinen Erzählungen zuzuhören.

    Wir wünschen euch noch ganz viel Spaß und eine gute Reise.

    Karl und Birgit

  3. Der gute alte W 123!! Der Fahrstil muss am Auto liegen , hatte ja auch mal einen der sicher auch noch durch Afrika kurvt. Wünsche Euch noch einen aufrgenden und unvergesslichen Trip, und immer ne Handbreit Sand unterm Kiel, oder war das anders ;-).

    P.s. Schöne Raute am Trooper, mein Tip für Rom 4:4 mit 5 Elfmetern im Spiel;-)

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