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Da wir doch relativ gut durch die Wüstenetappen gekommen sind, hatten wir in Nouakchott einen zusätzlichen Restday. Klar, dass wir uns die Gelegenheit nicht entgingen ließen, die Innenstadt zu begutachten. Zwar war für diesen Tag eine Großdemo angekündigt, die laut Einheimischen nicht unbedingt relaxed ablaufen, jedoch relativierte der deutschsprachige Campingplatz-Betreiber die Gefahrensituation, sodass wir uns froh und munter gen Nouakchott begaben.
Naja, vielleicht nicht ganz so froh und munter. Da wir unsere Vehikel sicherheitshalber am Campingplatz lassen wollten, hatten wir die glorreiche Idee mit dem Taxi zu fahren. Wir gingen nicht davon aus, dass es Großraumtaxen gab, von daher bestellten wir einfach Taxen für 9 Personen. Man sieht es hier aber nicht so eng mit der zulässigen Gesamtpersonenzahl in Autos, sodass für die gesamte Truppe ein Renault R21 bereit stand.
Irgendwie haben wir es tatsächlich geschafft uns hinein zu bequemen, auch wenn Körperteile aus dem Auto herausragten. Witzig auch die Aktion vom Fahrer, der bei Sichtweite vom ersten Polizeistopp erst mal seinen Sicherheitsgurt anlegte. Bei uns war da kein denken dran.
Nouakchott lässt sich eigentlich als eine um Längen staubigere und dreckigere Version von Marrakech beschreiben, wobei der Vergleich allein wahrscheinlich schon die Einwohner Marrakechs in Rage bringen dürfte. Allerdings kommen wohl nicht so oft Touristen in die Ecke, da wir auf dem Markt und in den angrenzenden Gassen relativ in Ruhe gelassen wurden. Die moderne Technik macht aber auch vor Marktschreiern nicht halt. Irgendjemand hat wohl mal eine Ladung Megaphone mit Speicherfunktion in die Stadt gebracht. Seit dem wird morgens der Werbetext auf das Megaphon gesprochen und in vollster Lautstärke auf Endlosschleife gestellt. Für ungeübte westliche Ohren hören sich die Werbebotschaften allerdings mehr wie Aufforderungen zum Jihad an. Neben wirklich abenteuerlichen Gefährten, die irgendwann mal Autos gewesen sein müssen, glänzt die Stadt nur noch mit seinem recht großen Stadion. Beides macht aber eine Reise nicht wirklich lohnenswert.
Zurück im Camp (natürlich wieder im 9-Mann Renault) machten wir die Entdeckung, dass auf dem Nachbar-Campingplatz unsere Freunde der Amsterdam-Dakar Rallye eingefallen waren. Dabei erfuhren wir, dass die Rallye zwar Amsterdam-Dakar heißt, jedoch auch bis nach Banjul fährt und dort die Wagen versteigert. Und das auch noch einen Tag vor unserem Versteigerungstermin. Verdammt!
Am nächsten Tag stand der erste Teil der beiden staubigen Etappen in und durch den Senegal an. Wir ließen Nouakchott hinter uns und setzten unseren Weg Richtung senegalesischer Grenze fort. Bei den ein oder anderen Kolonnen-Stops aus den üblichen Gründen (Tanken und/oder Pinkeln) erfreuten sich unsere Caps wieder einmal besondere Beliebtheit.
Die anderen Hilfsgüter sind übrigens nicht verschollen, sondern doppelt und dreifach gesichert auf unserem Dach verstaut. Der Nachteil dabei ist, man kommt nicht mehr so leicht dran. Daher gibt es erst in Banjul die große Bescherung.
Durch Zufall konnten wir auf dieser Etappe das Auftreten unseres Troopers weiter verfeinern. Claus fand bei einem seiner zahlreichen Foto-Ausflüge einen Kamel /Dromedar-Schädel, der wirklich eine gute Figur an unserem Kuhfänger macht.
Trotz einiger Abschürfungen hat er sogar die penetranten Waschbrett-Pisten der heutigen Etappe überstanden. Die Strecke verlief nach dem ungefähren Motto: „Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Schlagloch her“. Nachdem es erst über geteerte Straßen ging, wurde der Weg irgendwann sandig und holprig. Und wir haben gedacht, Offroad wäre vorbei: Pustekuchen!
Leider machten ein paar Autos nach permanenter Bodenwellenmassage schlapp (unter Anderem wurde eine Benzinpumpe vermisst gemeldet), sodass wir einen alternativen Weg suchen mussten. Der fand sich in der gerade im Bau befindlichen Teerstraße zur Grenze, die wir schon eine Zeit lang neben unserem Weg verfolgen konnten. Allerdings, wie gesagt, noch im Bau. Dank militärischer Unterstützung aber kein Problem in Afrika. So galt es dem ein oder anderen Bauarbeiter nebst seiner Baumaschine auszuweichen.
Die weitere Strecke führte dann durch Moorgebiete in einem Nationalpark. Während Nationalparks in Europa grundsätzlich dafür eingerichtet werden, Bewohner und Pflanzenreich vor Rabauken wie uns zu schützen, ist das in Mauretanien wohl eher die Beschreibung für unbefestigte Straßen durch Naturlandschaft. Waschbrettpiste, wohin das Auge reicht. Eine Tortur für Mensch und Maschine. Trotzdem haben wir es bis zur Senegalesischen Grenze geschafft. Zur Zeit stehen wir umringt von Kindern, die nach Geschenken schreien, vor dem Schlagbaum Richtung Senegal und warten, dass wir eingelassen werden.
Nachtrag:
Wir sind drin und erstaunlicherweise sind wir bis jetzt nur auf wirklich guten Teerstraßen gefahren. Wir trauen dem Braten aber noch nicht so ganz…
Jungs,ihr habt den coolsten Kühlergrill.