Es wird ernst: Auctionday

Der Tag, auf den wir alle hingearbeitet und –gefahren haben, war heute endlich da. In Kolonne ging es zum Stadium, wo wir außerhalb schon von den ersten Händlern erwartet wurden. Nebenbei erwähnt, wir hätten die Wagen schon zig mal verkaufen können. Bei jedem längeren Stop mit den Autos kamen wie aus dem Nichts Leute, die uns sofort die Karren abgenommen hätten. Sogar die Putzfrauen aus unserem Resort haben Interesse bekundet. Einer erfolgreichen Auktion stand also nichts im Weg.

Um 10 Uhr kurvten wir nun auf den Parkplatz vor dem gambischen Independence Stadion und begannen den interessierten Händlern die Vorzüge unserer Rallyeboliden anzupreisen.

k-IMG_1161

k-IMG_1164

Aus unserem Fuhrpark stand als erstes der Audi 100 bereit zur Versteigerung. Man beachte das Pappklo Nummer 2 auf dem Kofferraum, welches Claus beim Losfahren einfach ignoriert hatte.

k-IMG_1173

Vor der Versteigerung wurde es dann doch noch entfernt. Trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) erzielte der Audi 71.000 Dalasi, was ungefähr 1600 Euro entspricht. Für einen Benziner in Afrika ein wirklich guter Preis. Wie sich nachher herausstellte, hat der neue Besitzer ihn als neuen Wagen für seinen Sohn vorgesehen.

Dann war der Isuzu an der Reihe. Die Gebote schossen in die Höhe, sodass der Wagen für sage und schreibe 120.000 Dalasi (knapp 2700 Euro) verkauft wurde. Wir wären schon sehr glücklich gewesen, wenn er das Doppelte des Kaufpreises eingebracht hätte. So aber hatten wir eine Wertsteigerung von 2000 Euro, die wir natürlich auf unsere umfangreichen Verschönerungs- und Tuningmaßnahmen zurückführen.

k-IMG_1190

Der neue Besitzer war sehr zufrieden mit seinem Kauf und konnte es kaum erwarten, alle Gimmicks des Wagens erklärt zu bekommen.

k-IMG_1200

Wirklich relaxed war er auch bei der Frage, ob wir den Wagen bis Dienstag nutzen dürften. Das wäre gar kein Problem für ihn, er hätte nur gerne die dem Fahrzeug beiliegenden Klamotten wie Wagenheber und Warndreieck schon mal vorher in Sicherheit gebracht. Schön und gut: Sachen gepackt und zu seinem Wagen gebracht. Da war uns dann auch klar, warum er sich ein zweites Loch in den Po freute.

k-IMG_1206

Auf Nachfrage hin, nutzt er die Autos nur für Fahrten mit der Familie in die Wüste und behauptet vom Trooper, dass er ein „very strong car“ ist. Können wir nur so bestätigen. Auf jeden Fall bekommt unser treues Gefährt einen Besitzer, der den Wert zu schätzen weiß. Falls jemand also irgendwann von einem weißen Trooper mit deutschem Martinshorn in den Wüsten Afrikas überholt wird, macht ein Foto und sagt uns Bescheid.

Insgesamt wurde übrigens der Wahnsinns-Betrag von 4,7 Millionen Dalasi, also ungefähr 100.000 Euro, eingenommen. Bislang Rekord bei dieser Rallye!